top of page

Presseinformation

22. Sept. 2021

Emissionsfreies Berlin: Elektromobilität ist der entscheidende Erfolgsfaktor

Berlin macht ernst: Bis circa zum Jahr 2030 will die Stadt Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor aus der City verbannen – so entschied der Berliner Senat im Juni. Künftig sollen innerhalb des S-Bahn-Rings nur noch Elektrofahrzeuge oder Autos mit anderen emissionsarmen Antrieben fahren dürfen. Das erklärte Ziel: eine Zero-Emissions-Zone mitten in Deutschlands Hauptstadt.


Ob das ambitionierte Vorhaben gelingen kann, hängt vor allem von einem Faktor ab: dem erfolgreichen Ausbau der Elektromobilität. Nur, wenn Elektrofahrzeuge auch für die breite Masse finanzierbar und alltagstauglich werden, könnten sie Verbrenner zukünftig ersetzen. Voraussetzung dafür sind vor allem eine ausreichende Ladeinfrastruktur und Kaufanreize für elektrisch betriebene Fahrzeuge. Auch der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs spielt eine entscheidende Rolle bei der Mobilitätswende.

„Es ist ein ganzes Maßnahmenbündel zu schnüren“

Das Projekt iLaPark, das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Technologieprogramms „IKT für Elektromobilität“ gefördert wird, testet aktuell Wege innenstädtische Parkhäuser zu Ladezentren für Elektrofahrzeuge zu entwickeln. U.a. informiert eine App mithilfe von Künstlicher Intelligenz Fahrer von E-Fahrzeugen über die nächstgelegene Lademöglichkeit, die ihren Anforderungen entspricht. Prof. Dr. Peter Birkner, Geschäftsführer des Projektteilhabers House of Energy, sieht das Vorhaben der Berliner Regierung als äußerst ambitioniert: „Die geplante Zero-Emissions-Zone bedeutet eine radikale Veränderung des aktuellen Zustands in nur neun Jahren. Selbst, wenn in Deutschland bis 2030 die angestrebten sieben bis zehn Millionen Elektroautos fahren, wird circa 80 Prozent aller Fahrzeuge – nämlich den Verbrennern – die Zufahrt in die Innenstädte verwehrt werden.“

Um den Umstieg auf elektrische Antriebe in der Stadt zu erleichtern, könnten Prämien und Privilegien für Halter von Elektrofahrzeugen ein adäquates Mittel sein, so Birkner weiter. Darüber hinaus sind die Voraussetzungen zu schaffen, um trotz Zero-Emissions-Zone eine gute Anbindung an die Innenstadt zu gewährleisten: „Für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sind Park-and-Ride-Optionen in der Peripherie nötig. Der ÖPNV als Zubringer in die Innenstadt muss ausgebaut werden. Autonome Züge und U-Bahnen, die rund um die Uhr fahren, könnten eine künftige Möglichkeit darstellen. Weitere Optionen sind Car Sharing oder Leihstationen für Fahrräder oder E-Bikes. Es ist ein ganzes Maßnahmenbündel zu schnüren. Multimodalität, Kompatibilität und Komfort sind gefragt! Der Zugang zu den Innenstädten muss für alle möglich sein, wobei die zugelassenen Verkehrsmittel reglementiert werden. Digitalisierung muss dazu beitragen die – neue – Komplexität zu reduzieren.“

Neues Mobilitätskonzept entscheidet über die Zukunft der Innenstadt

Betroffen von der geplanten Zero-Emissions-Zone sind nicht nur Pendler und Anwohner. Viele Inhaber von Geschäften fürchten weniger Kundschaft, wenn Autos mit Verbrennungsmotoren aus der Berliner City verbannt werden. Sollte das geplante Vorhaben der Berliner Regierung also tatsächlich in die Tat umgesetzt werden, gilt es, langfristig auf das richtige Change Management zu setzen und vor allem sind neue Optionen zu schaffen.

„Jede Veränderung stellt eine Herausforderung dar. Die Bevölkerung muss mitgenommen werden – durch Information, Partizipation und Integration. Die neue Attraktivität der Innenstadt müssen wir gemeinsam erarbeiten und gestalten. Und das künftige System muss Lösungen für all diejenigen bereithalten, die durch die Veränderung erst einmal Nachteile erleiden. Ohne Akzeptanz gibt es keine nachhaltige Veränderung“, so Prof. Dr. Peter Birkner vom Projekt iLaPark.


bottom of page